Informationen zur Suchtmedizin
Der Bogen spannt sich von körperlichen Krankheiten über seelische Beeinträchtigungen, Partnerschaftskonflikte, bis hin zu Arbeitslosigkeit und Straffälligkeit.
Behandelt werden Menschen, die von Alkohol, Medikamenten, legalen und illegalen Drogen abhängig sind. Ein Schwerpunkt in der Praxis ist die Therapie der Opiatabhängigkeit. Beim regelmäßigen Konsum von Opioiden, insbesondere Heroin, kann sich schnell eine körperliche und vor allem psychische Abhängigkeit entwickeln.
Derzeit stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten für Opiatabhängige zur Verfügung. Eine davon ist die medikamentös unterstützte Suchttherapie (Drogensubstitution). Dabei wird ein Medikament eingenommen, dessen Wirkung der Droge sehr ähnlich ist.
Die Substitution erfolgt entweder mit Methadon bzw. L-Polamidon oder mit Buprenorphin. In seltenen Fällen auch mit retardiertem Morphin (Substitol R).
Eine Substitutionstherapie ist weit mehr als nur die kontrollierte Abgabe einer Ersatzdroge. Sie umfasst auch die Therapie von Belgleiterkrankungen, die Koordination der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung der Patienten sowie die psychosoziale Betreuung durch Sozialpädagogen. Für viele opiatabhängige Patienten bedeutet die Substitution mit Ersatzstoffen überhaupt erst die Möglichkeit, ihre zahlreichen anderen Probleme in Angriff zu nehmen.
Durch Fortschritte in der neurobiologischen Grundlagenforschung wird die Opiatabhängigkeit nicht mehr als Charakter- oder Willensschwäche aufgefasst, sondern als chronische rezidivierende Erkrankung des Gehirns. Wie Diabetes mellitus oder Hypertonie wird sie durch genetische, Verhaltens- oder Umweltfaktoren beeinflusst und bedarf einer lebenslangen Behandlung und Begleitung. Die Substitutionstherapie stellt für die Mehrheit der Patienten die Therapie der Wahl dar und ihre Erfolge sind mittlerweile unumstritten.
Weitere Informationen finden Sie bei der deutschen Hauptstelle für Suchtanfragen.